Unsere Bruderschaft feierte in diesem Jahr das 599. Schützenfest. Wir können mit Stolz feststellen, dass es ein sehr schönes und erfolgreiches Fest war.

 

Bereits seit ein paar Jahren verteilen wir den Aufbau auf der Vereinsanlage auf mehrere Tage, so dass am Mittwoch vor dem Fest nur noch die Restarbeiten zu erledigen waren, und Lemmi noch genügend Zeit fand, mit der Schützenjugend Twister zu spielen.

Die Festlichkeiten selbst starteten am Fronleichnamstag morgens mit der Messe im Park des Schloss Morsbroich und der anschließenden Prozession zur Pfarrkirche  St. Andreas. Um 14.30 Uhr trat unsere Bruderschaft dann auf dem Lindenplatz am Pfannkuchenhaus Ferger an und marschierte von dort in den Gezelin auf unsere Vereinsanlage.

Dort angekommen begrüßte Brudermeister Frank Klaus Lehmann die zahlreichen Gäste und Freunde unserer Bruderschaft und übergab dann das Mikrofon an den ersten Bürger unserer Stadt Leverkusen, Oberbürgermeister Uwe Richrath, der ein Grußwort sprach und dann das Schützen- und Volksfest offiziell eröffnete.

Im Anschluss konnten die von den Schießmeistern Dennis Düben und Florian Lehmann gut vorbereiteten Schießwettbewerbe um die Königs- und Prinzenwürden der Bruderschaft und die Vereins- und Bürgervögel für die Gäste beginnen.

 

Bis die ersten Entscheidungen fielen, verging aber einige Zeit und in der Zwischenzeit konnten sich unsere zahlreichen Gäste mit Speisen und Getränken stärken und den Schießwettbewerben aufmerksam folgen.

Sie ließen sich auch nicht von den Gewitterwarnungen abhalten, die seit Tagen in den Medien und diversen Wetter-Apps kursierten. Und womit? Mit Recht!

Wieder einmal zeigte sich, dass unsere Bruderschaft einen Pakt mit dem heiligen Petrus geschlossen hat – Thomas Theisen bezeichnete diesen später sogar als Ehrenmitglied – denn während es in anderen Stadtteilen heftig stürmte und regnete, dauerte der ganze Spuk bei uns im Wald nur zwei, drei Minuten, mit ein paar Tropfen und dann kam auch schon wieder die Sonne raus.

Dann war es soweit und die Vögel fielen der Reihe nach von der Stange. Den Anfang machte der Schülerprinzenvogel, den sich mit dem 239. Schuss Nikolas Eckardt sicherte. Er löste seine Schwester Ronja ab. Dies ließ Ronja aber nicht auf sich sitzen und so fiel nur wenig später der nächste Vogel und mit dem 210. Schuss wurde Ronja Eckardt neue Jungprinzessin der Bruderschaft und löste damit Marcel Nacken ab.

Als nächstes fiel dann der Bürgervogel, den sich Werner Fraigle mit dem 170. Schuss sicherte, dicht gefolgt vom Vereinsvogel, den sich die Gesellschaft Erholung aus Edelrath, vertreten durch Christian Engstenberg, mit dem 149. Schuss sicherte.

 

Blieb nur noch der Königsvogel. Zum Start des Wettkampfs hatten sich 12 Bewerber angemeldet. Davon blieben im Verlauf des Nachmittags zunächst noch vier Bewerber übrig. Als es dann so richtig spannend wurde und der Vogel anfing zu wackeln, blieben bis zum Schluss noch drei Kandidaten im Rennen. Und so lieferten sich die Schützenbrüder Dennis Düben, Wolfgang Flick und Stephan Hupperth ein sehr spannendes Finale, bei dem es jeder verdient gehabt hätte, den Sieg zu erringen.

Der Moment, in dem der Vogel fällt…

Letztlich kann es aber nur Einen geben. Und nachdem Dennis den Vogel leider nur halbieren konnte, war es kurz danach soweit und Stephan Hupperth sicherte sich die Königswürde der Bruderschaft für ein Jahr mit dem 231. Schuss und tritt damit die Nachfolge von Pascal Mayer an.

Anschließend feierte er seine Königswürde ausgiebig mit seinem Volk und den anwesenden Gästen.

Am Freitag standen die Aufräumarbeiten im Wald und der Aufbau im und vor dem Pfarrsaal an. Doch nicht ohne ein zünftiges Frühstück. Und das Königssilber wurde durch einen waschechten Regierungsdirektor transportiert.

Später am Tag saßen wir in gemütlicher Runde vor dem Pfarrsaal St. Andreas.

Der Samstagmorgen startete mit dem Schmücken bei den neuen Würdenträgern. Die Jugend schmückte traditionell bei den Prinzen, während die Großen dies beim König übernahmen. Viel Arbeit war das aber nicht wirklich, denn König Stephan feierte auf der Vereinsanlage der Bruderschaft.

 

Bevor es aber soweit war, traf sich der Rest der Bruderschaft vor dem Pfarrsaal, marschierte von dort zum alten Bürgermeisteramt, wo es eine Parade für die Ehrenmajore der Bruderschaft gab, und von dort weiter zum Altenheim St. Elisabeth, wo wir von den Bewohnern und der Heimleitung bereits erwartet wurden. Nach dem obligatorischen Umtrunk zogen wir dann wenig später weiter zum Herkenrath Hof, wo wir ebenfalls zu einem Umtrunk eingeladen wurden.

 

Von hier ging es dann abschließend weiter zur Vereinsanlage. Dort erwarteten uns der König mit seinem Hofstaat und den Prinzen zur Parade und lud uns anschließend zu einem Umtrunk ein, bei dem wir von den Hofdamen mit allerlei Brötchen und Getränken verköstigt wurden. Und nicht nur von den Hofdamen, denn die Bruderschaft hat erstmals in ihrer Geschichte einen weiblichen Königsoffizier: Annette Lehmann, neuerdings auch „Puschel“ genannt.

Gegen 19 Uhr hieß es dann Aufbruch und so zog der neue König erstmals mit seiner Bruderschaft in einem Festzug zum Pfarrsaal, wo am Abend der Königsball für geladene Gäste stattfand. Nach der Begrüßung durch die Brudermeister Frank Klaus Lehmann und Thomas Theisen, überbrachten die befreundeten Vereine ihre Gratulationen an die Würdenträger. Mit den Ehrentänzen endete der offizielle Teil und dann hieß es nur noch feiern, feiern, feiern.

Aber wer feiert, muss auch früh aufstehen können, denn am Sonntagmorgen fand die traditionelle Krönungsmesse am Waldaltar statt, die gleichzeitig die Eröffnungsmesse der Gezelinoktav ist.

Nachdem unser Ehrenpräses Prälat Erich Läufer und unser Präses Pastor Hendrik Hülz die Messe gelesen hatten, segneten sie die gesammelten Ketten der Bruderschaft und Prälat Läufer krönte die Würdenträger der Bruderschaft.

Anschließend marschierten wir in einem imposanten Festzug und bei schönstem Wetter durch Schlebusch zum Pfarrsaal St. Andreas, wo Frank Klaus Lehmann zunächst unseren Ehrenpräses Prälat Läufer für 25 Jahre Mitgliedschaft in unserer Bruderschaft ehrte und Thomas Theisen sich dann im Namen der Bruderschaft bei den vielen, vielen Festzugteilnehmern bedankte und um die Nationalhymne bat, die bei Bruderschaften traditionell dazugehört.

Anschließend hieß es dann Frühschoppen, der für ein paar Hartgesottene erst nach Mitternacht endete.

Den Abschluss unseres Schützenfestes bildete dann am Montag der „Tag der Bruderschaft“, den wir traditionell mit Freunden auf unserer Vereinsanlage verbringen. Nach der Messe in der Gezelinkapelle und dem anschließenden Königsfrühstück im Vereinshaus, ehrte die Bruderschaft den Schützenbruder Wolfgang Flick mit dem Silbernen Verdienstkreuz aus.

Danach konnten alle Beteiligten die Seele baumeln lassen und wir nutzten den Tag, um uns bis in die Nacht hinein einfach mal selbst zu feiern.

Am Dienstag stand dann noch den Abbau am Pfarrsaal auf dem Arbeitsplan. Aber dankt vieler Helfer war dies getreu dem Motto „viele Hände, schnelles Ende“  relativ zügig erledigt.

 

Doch nach dem Fest ist auch vor dem Jubiläum, denn im nächsten Jahr feiern wir unseren 600. Geburtstag mit unserem Jubiläumsschützenfest, bei dem wir gleichzeitig auch das Bezirksbundesfest ausrichten werden.

Die Planungen und Vorarbeiten dafür sind größtenteils schon erledigt und die Mitglieder unserer Bruderschaft dürfen sich jetzt schon auf ein paar besondere Highlights freuen.

Ansonsten wird sich der Ablauf des Schützenfestes selbst nicht so sehr von einem „normalen“ Schützenfest unterscheiden. Aber was heißt schon „normal“ bei uns?

 

In diesem Sinne. Freut Euch drauf.

 

Euer Thomas

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